Kinderschutz

Kinderschutz bedeutet für den Landesverband Thüringen e.V. insbesondere die Prävention in den Mittelpunkt der Arbeit und Angebote zu stellen. Eltern werden durch Elternkurse in Ihrer Erziehungsleistung unterstützt. Kinder und Jugendliche werden durch Angebote in ihren sozialen Kompetenzen gestärkt. Einrichtungen und Träger werden beim Aufbau von Schutzkonzepten begleitet.
Das Bundeskinderschutzgesetz fordert uns auf, Beteiligung und Beschwerdemöglichkeiten zu initiieren und zu leben. Diese Aspekte sind kein Mehraufwand und kein Luxusthema, sondern in der Aufarbeitung der Misshandlungsfälle in Schulen, Internaten und innerhalb der Kirche begründet. Eine Kultur des Hinschauens und Vertrauens zu schaffen, sind wichtige Voraussetzungen, um Kinder und Jugendliche zu schützen. Daher sind vor allem Einrichtungen, die Kinder und Jugendliche betreuen, aufgefordert, ihr Konzept in Bezug auf Partizipation und Beschwerde zu überprüfen bzw. neu auszurichten. In diesem Prozess unterstützen wir Sie mit der Fortbildung Kinderschutzkonzepte in Einrichtungen.
Für Fachkräfte als Akteure im Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe wie auch Fachkräfte aus dem Bildungsbereich und der Medizin bietet der Kinderschutzbund Fortbildungen an. Diese vermitteln einerseits präventive Kriterien für Einrichtungen und sorgen andererseits für mehr Klarheit in der Arbeit im Fall einer Kindeswohlgefährdung.
Die Fortbildung Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung richtet sich besonders an Fachkräfte, die sich Basiswissen für die Praxis hinsichtlich der Aspekte Erkennen, Warnen und Handeln aneignen wollen (Modul 1). Modul 2 beschäftigt sich mit Fragen der Sexualerziehung und der Prävention von sexuellem Missbrauch in Einrichtungen. Zudem befasst sich Modul 3 mit der Gesprächsführung im Prozess und den Umgang mit den eigenen Gefühlen.
Mit der Einführung des § 8a im SGB VIII ist der kooperative Kinderschutz als gezieltes Vorgehen bei Kindeswohlgefährdungen eingerichtet worden. Der insoweit erfahrenen Fachkraft kommt in diesem Ablauf eine zentrale Rolle zu, das Gefährdungsrisiko einzuschätzen und geeignete Maßnahmen zu empfehlen bzw. einzuleiten.
Diese eine neue Rolle im Hilfeprozess auszugestalten ist Ziel der Fortbildung zur erfahrenen Fachkraft im Kinderschutz.
Der Kinderschutzbund Landesverband Thüringen e.V. gestaltet seit September 2024 gemeinsam mit dem St. Georg Klinikum Eisenach die Thüringer Koordinierungsstelle für medizinischen Kinderschutz.
Das Land Thüringen beschreibt im Gesetzestext §20 ThürKJHAG die Aufgaben an der Schnittstelle von Jugendhilfe und Medizin. Damit wird ein Beratungsanspruch für Fachkräfte der Medizin und der Jugendhilfe zur Optimierung ihrer Zusammenarbeit gesichert.
Die Koordinierungsstelle unterstützt dies in der Praxis durch Anregungen und Unterstützung zur Entwicklung und Professionalisierung von Kinderschutzgruppen. Ziel ist die Vernetzung der regionalen Kinder- und Jugendhilfe mit Fachkräften aus den medizinischen Bereichen zur Sicherung des Kindeswohls.
Die durch die Koordinierungsstelle betreuten Kinderschutzfälle aus der medizinischen Praxis werden in einer Basisstatistik zusammengefasst. Dadurch werden sie sichtbar und können mit der örtlichen Jugendhilfe besprochen werden. Um Kindeswohl zu sichern, benötigt es multiprofessionelle Arbeit und Verständigung. Jede Sicht auf eine möglicherweise gefährdende Situation ist wichtig, um den Kindern und Jugendlichen Schutz und Sicherheit zu bieten. Die Ergebnisse der Statistik geben Hinweise für Veränderungen in der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen. Sie machen die Dunkelziffern von Kindeswohlgefährdung sichtbar.
Die Ergebnisse der Basisstatistik müssen bei gesellschaftlichen Veränderungen sowie politischen Prozessen und Planungen Einfluss nehmen. Dafür setzt sich der Kinderschutzbund Landesverband Thüringen e.V. mit der Koordinierungsstelle ein.
Das Padlet der Koordinierungsstelle für medizinischen Kinderschutz in Thüringen.


Kathrin Rudolf
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Telefon 0361 653 194-83

Kathleen Schlichter
Mühlhäuser Str. 94-95
99817 Eisenach
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